Unternehmerische Entscheidungen und Prozesse werden heute maßgeblich von Daten und Informationen bestimmt. Hierbei wird häufig übersehen, dass auch Daten einem Lebenszyklus unterliegen und dieser geordnet, gestaltet und dokumentiert sein muss, damit sie ihren betrieblichen Nutzen erfüllen. Daten benötigen also eine vorgelagerte Steuerung, eine „Governance“.
Data Governance handelt von der Konvergenz von Datenqualität, Datenmanagement, Data Policies, Business Process Management und Risikomanagement, die die Handhabung von Daten in Unternehmen umgeben.
Der Umgang mit Daten erfordert unternehmensinterne Richtlinien. Es werden einheitliche Prozesse und Verantwortlichkeiten für Dateneingabe, - freigabe und -pflege festgelegt, sodass sichergestellt werden kann, dass die Daten konsistent und vertrauenswürdig sind. „Data Governance legt einen Ordnungsrahmen mit Regeln für das strategische Informationsmanagement fest und stellt die Werkzeuge zur Überwachung und Steuerung der Vorschriften, internen Regeln sowie gesetzlicher Vorgaben und Compliance-Anforderungen bereit“, heißt es bei CIO.de.
Data Governance Initiativen werden häufig Compliance-getrieben, sprich von der Notwendigkeit der Erfüllung von Richtlinien und Regulierungsvorschriften. Hierbei wird meist übersehen, dass die Vorteile eines systematischen Data-Governance-Vorgehen weit über die Compliance hinausgehen.
Daten stellen heutzutage die Währung unserer Zeit dar. Neben Compliance-Gründen macht allein die exponentiell wachsende Menge an internen und externen Daten, die in einem Unternehmen erfasst werden, es notwendig diese effektiv zu steuern. Auch um die Datenqualität ist es häufig nicht zum Besten bestellt. Klar ist, dass sich nur auf Grundlage korrekter Daten auch valide Entscheidungen treffen lassen. Unternehmen sind auf die Konsistenz und Vertrauenswürdigkeit der Daten angewiesen. Data Governance wird zum kritischen Erfolgsfaktor.
Zu den Kernargumenten für den Einsatz von Data Governance gehören Themen wie Data Quality, Data Privacy, Data Maintenance und Master Data Management.
Um Data Governance wirkungsvoll in die Tat umzusetzen, kann ein Data Governance-Office als institutionalisierte Daten-Autorität installiert werden, die die Nutzung von Daten innerhalb des Unternehmens festlegt. Das Office besteht aus Vertretern der relevanten Geschäftsbereiche; dabei kann nach fachlichem Fokus (zentrale/dezentrale Vertriebsfunktionen, Finance, HR, IT) oder geographischem Fokus (alle Funktionen einer Landesvertretung) unterschieden werden.
Die Tätigkeit des Data Governance Office beschränkt sich vorrangig auf Felder, die das Unternehmen bei der Erreichung von Geschäftszielen unterstützen:
Die Daten können von unterschiedlichen Nutzern in einem System erfasst, von der Konzernzentrale validiert und an die relevanten Systeme distribuiert werden. Dies geschieht auf Basis von Prozessen, die sich inklusive Freigaben und Workflows von den Unternehmen selbst definieren lassen. Belege können innerhalb eines Prozesses (Requests) dokumentieren, welcher Nutzer beziehungsweise welche Nutzergruppe welche Daten eingegeben, und wer diese Daten auf Basis welcher Informationen freigeben hat.
Erfahren Sie in unserem Blogbeitrag „Was ist ein Single Point of Truth?” mehr über die Vorteile und die Umsetzung des Stammdatenmanagements.
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