Data Governance – Prozesse, Personen und Technologien

Daten effizient managen, relevante Informationen aus ihnen gewinnen, und am Ende die „richtigen“ Entscheidungen treffen – diese Fähigkeit ist heute von nahezu jedem Unternehmen gefordert. Wie gut oder schlecht Unternehmen die schnell wachsende Datenmenge managen können, hat unmittelbaren Einfluss auf den unternehmerischen Erfolg. Daher  brauchen Unternehmen eine Data Governance: Richtlinien für den Umgang mit Daten, für sämtliche Prozesse rund um Dateneingabe, -freigabe und -pflege.

 

Die Dringlichkeit einer Data Governance steigt

Data Governance ist kein L’art pour l’art-Thema. Das war es noch nie,  seine Bedeutung nimmt aber zu, da die Dringlichkeit für ein besseres Datenmanagement immer weiter steigt. Aus zwei Gründen: Zum einen wächst die Vielfalt von Daten, die Unternehmen heute nutzen wollen, enorm. Schon lange sind es nicht mehr nur die traditionellen strukturierten Daten, sondern zusätzlich externe Third-Party-Daten, unstrukturierte Social-Media-Daten, Geodaten und Maschinen-Daten (Internet der Dinge).

Zum anderen interagieren mehr und mehr Mitarbeiter in den Unternehmen direkt mit Daten, die sie für ihre Analysen brauchen. Die besondere Herausforderung für Unternehmen besteht darin, den Zugang zu den richtigen Informationen für eine große Zahl von Nutzer sicherzustellen. Das bereitet einige Probleme. Laut einer Umfrage der Bostoner Aberdeen Group sagen 46 Prozent der Mitarbeiter in Fachabteilungen, sie hätten Schwierigkeiten, an die Daten aus den verschiedenen Datensilos heranzukommen (der Wert für die Data Professionals ist mit 40 Prozent auch nicht viel besser). Immerhin ein Drittel beklagt zudem, dass schlechte Datenqualität im Stammdatenmanagement zu viele Entscheidungen beeinflusst.

 

Oft ist der Zugriff auf Daten problematisch

Mit dem Problem disparater Daten geht es in den Unternehmen nicht dem einen besser und dem anderem schlechter. Alle Beteiligten sind mehr oder weniger gleichmäßig betroffen. Michael Lock, Senior Vice President bei Aberdeen, ergänzt dazu: „The growth in analytical activity has intensified the urgency for easily-accessible, real-time information for those supporting the data infrastructure and those tasked with extracting value from data. In other words, people need information faster, but the complexity of today’s data environments presents a significant hindrance.” Eine zusätzliche Herausforderung sei die Data „Findability“. Sei sich ein Nutzer erst einmal darüber im Klaren, welche Daten er für eine Analyse benötige, habe er schlicht Schwierigkeit, diese zu lokalisieren. Deshalb müssten Unternehmen an ihren Prozessen und ihrer technischen Infrastruktur arbeiten, um die Data „Findability“ zu verbessern.

In diesem Zusammenhang werde Data Governance in wachsenden Maße als ein Werkzeug gesehen, das Unternehmen dabei hilft, aus Daten „Insights“ zu gewinnen – und nicht als bürokratisches Hindernis auf dem Weg dorthin. Dazu vereine die nächste Generation der Data Governance-Strategie die passenden Prozesse und Policies mit einem unterstützenden technologischen Rückgrat, so Aberdeen in seinem Research Report über „Data Goverance 2.0“. Dieses technologische Rückgrat besteht aus zwei Strängen: zum einen Datenintegration, also das Zusammenführen von Informationen aus verschiedenen Datenbeständen, zum anderen Stammdatenmanagement. Eine MDM-Plattform arbeite in Partnerschaft mit den durch die Data Governance definierten Richtlinien und Prozessen, um die Verbindung und Korrelation von Informationen aus multiplen Datenquellen zu unterstützen und um Datenqualität aufrechtzuerhalten. Die Verbindung von Datenintegration und MDM-Technologien mit einer stringenten Data Governance sei ein kritischer Differenzierungsfaktor für führende Organisationen, um einen 360-Grad-Blick auf sämtliche Daten zu erhalten.

 

Die Vorteile einer starken Data Governance

So hilft eine starke Data Governance Nutzern, Daten auszutauschen, und sorgt für höhere Zufriedenheit, was die schnelle Bereitstellung von Informationen angeht:

  • 66 Prozent der „Governance Leaders“ (starke Data Governance-Richtlinien und -Prozesse, unterstützt durch technologische Plattform) sind mit der Fähigkeit, Daten auszutauschen, zufrieden oder sehr zufrieden, dagegen aber nur 21 Prozent der „Governance Followers“ (schwache oder keine Richtlinien und Prozesse, kaum durch Technologie unterstützt).

  • 61 Prozent der „Leaders“ sind zufrieden/sehr zufrieden mit der Geschwindigkeit, in der Informationen bereitgestellt werden; das sagen jedoch nur 18 Prozent der „Follower“.

Ein ganz ähnliches Bild ergibt sich durch den Einsatz von Stammdatenmanagement:

  • MDM-Nutzer sind zu 65 Prozent zufrieden/sehr zufrieden mit der Datenqualität; bei Unternehmen ohne formale MDM-Strategie trifft dies nur auf 26 Prozent zu.

  • 62 Prozent der MDM-Nutzer sind mit der Fähigkeit, Daten auszutauschen, zufrieden oder sehr zufrieden, aber nur 27 Prozent der Unternehmen ohne MDM.

  • Mit der Geschwindigkeit der Informationsbereitstellung sind 62 Prozent der MDM-Nutzer zufrieden/sehr zufrieden; jedoch nur 19 Prozent Unternehmen ohne MDM finden das auch.

Dateneffizienz und Geschäftsergebnisse stehen im Zusammenhang

Aber es sind nicht nur solche Zufriedenheitswerte, die für eine stringente Data Governance unterstützt von einer technologischen Plattform sprechen. Die Aberdeen-Ergebnisse zeigen: Die Fähigkeit, Informationen effizient zu erfassen, zu managen und innerhalb der Organisationen „fließen“ zu lassen, führt zu zählbaren Ergebnissen. Die Verbindung zwischen Dateneffizienz und Geschäftsergebnissen wird in erheblichem Maße durch einen umfassenden Ansatz in Sachen Data Governance und Stammdatenmanagement gestärkt. Ein solcher Ansatz, der Prozesse, Personen und Technologie vereint, erlaubt effektivere analytische Aktivitäten. Diese Aktivitäten führen zu einem signifikanten ROI in Form von geschäftlichem Wachstum und Kosteneinsparungen (s. Kasten). So führen Daten- und Entscheidungseffizienz zu besseren Geschäftsergebnissen. Erfahren Sie in unserem Blogbeitrag „Stammdatenmanagement und ROI" mehr über die Vorteile einheitlicher Daten und zentraler Datenverwaltung.

Dateneffizienz bringt zählbaren Nutzen

Nutzen einer Data Governance_Grafik Leader und Follower (1)

  • In Unternehmen mit starken Data Governance-Richtlinien und -Prozessen – unterstützt durch eine technologische Plattform – („Leaders“) sind 91 Prozent der Datensätze korrekt. Wenn dies immerhin noch bei 76 Prozent der „Followers” (schwache oder keine Richtlinien und Prozesse, kaum durch Technologie unterstützt) der Fall ist, so klingt das im ersten Moment nicht schlecht. Allerdings bedeutet diese Zahl auch, dass einer von vier in Analysen verwendeten Datensätzen Fehler aufweist.

  • „Leaders“ weisen ein organisches Ertragswachstum von 25 Prozent p.a. auf, „Followers“ dagegen von nur 10 Prozent.

  • „Leaders“ haben ihre Betriebskosten um 19 Prozent p.a. reduziert, „Followers“ nur um 6 Prozent.

  • 28 Prozent Ertragswachstum verzeichnen Best-in-Class-Unternehmen in Sachen MDM p.a., im Vergleich zu 17 Prozent bei allen anderen.

 

Wie steht es um Ihre Data Governance?


Exklusives Whitepaper-Package:

Blog Data Governance Whitepaper OfferDie Einschätzung der eigenen Data Governance ist nicht immer einfach und oft ist es reine Gefühlssache. Mit unserem exklusiven Whitepaper-Package möchten wir Ihnen helfen, die Reife Ihres Stammdatenmanagements einzuschätzen. Dafür haben wir für Sie interessante Fachartikel zum Thema zusammengestellt.

JETZT KOSTENLOS   DOWNLOADEN

 

 

Zurück zum Blog

Verwandte Themen

Die SAP S/4HANA Migration meistern

Das „S“ in SAP S/4HANA, der Softwaresuite für Unternehmensführung mit ERP in Echtzeit auf Basis der...

migration auf SAP S/4HANA – von Beginn an saubere Stammdaten

Die Implementierung von S/4HANA ist beschlossene Sache – die Einführung steht an. Das richtige...

Mit Daten Mehrwert schaffen

Stammdaten sind das Bindeglied zwischen unterschiedlichen Anwendungsbereichen Nicht nur die...